Paragon - Die Hoffnung am MOBA-Himmel?

Zwischen Dota und LoL ist mittlerweile nicht mehr viel Platz - doch eine kleine Lücke ist noch da. Kann Paragon diese füllen?

Tina | Noxxey 08.03.16

Immer öfter sprießen neue MOBAs aus dem Boden. Sie werden ein paar Wochen lang gefeiert, gesuchtet und in den Himmel gelobt. Doch heimlich, still und leise verschwinden sie danach wieder in der Versenkung. Sie haben die eSport-Szene nachhaltig geprägt und gehören zu den beliebtesten Spielen der Welt - kein Wunder also, dass Entwickler da ein Stück vom Kuchen abhaben wollen. Und genau deswegen versuchen sie es immer und immer wieder. Auch Epic Games stört sich nicht an der Übersättigung des Marktes. Sie stellten ihr neues MOBA Paragon vor - und das ist vielleicht die neue Hoffnung am MOBA-Himmel.

ZWISCHEN FEEN UND GÖTTERN

MOBAs sind ein Genre für sich. Wie viele Multiplayer-Games kann man sie nicht einfach durchspielen, da es keine Story zu entdecken oder langfristige Aufgaben zu bewältigen gibt. Theoretisch kann man noch die nächsten 10 Jahre an dem Spiel sitzen - und man erlebt trotzdem immer etwas Neues. Das Meta und die Taktiken verändern sich stetig. Gerade bei League of Legends werden immer neue Champions, bei Smite neue Götter hinzugefügt. Außerdem hat man oft schon tausende von Euros in das jeweilige Spiel gesteckt, manchmal sind es 8 Dollar für ein Compendium oder 10 Euro für einen Skin. Irgendwann addiert es sich das Ganze und dann ist es auch kein Wunder mehr, dass Veteranen kaum Interesse an einem neuen MOBA zeigen. Außer es begeistert mit neuen Ideen.

Genau da setzt Epic Games mit "Paragon" an. Ganz klassisch treten auch hier fünf Spieler in zwei Teams gegeneinander an. In der Welt von Agora soll man außerdem Gegner aus dem Dschungel überraschen können und von Anhöhen aus angreifen.

https://www.youtube.com/watch?v=3OCJCZJWA68]

Unverkennbar Episch

Mit einem frischen Konzept möchte Paragon überzeugen und lässt im Trailer schon einiges erkennen. Dota und LoL setzen auf die Vogelperspektive. Smite sticht da mit seiner einzigartigen Third Person-Sicht schon eher aus der Masse heraus. Daran hat Paragon sich ebenfalls ein Beispiel genommen. Schon bei Gears of War hat Epic Games mit der Third Person-Perspektive positive Erfahrungen gemacht und bleibt sich somit bei diesem Aspekt treu.

Die Grafik von Paragon überrascht, denn MOBAs setzen normalerweise auf Masse statt auf Klasse. Mit einer schlichten Grafik sollen Free to Play-Titel für möglichst viele Leute spielbar sein. Aus dem Muster fällt Paragon komplett raus. Das Spiel setzt auf eine verblüffend realistische Grafik, denn Paragon wird - wie von Epic Games erwartet - auf der hauseigenen Unreal Engine 4 laufen. Es muss zwar trotzdem irgendwie Geld reinkommen, aber das soll nicht durch Pay2Win geschehen. Auf ihrer Internetseite versichert Epic Games, Paragon sei zu 100% kostenlos. Man könne spielen und gewinnen, ohne jemals Geld ausgeben zu müssen. Alle Helden sollen frei verfügbar sein und Karten wird man durch das bloße Spielen bekommen. Wobei wir schon bei dem nächsten Punkt wären: Die Sammelkarten.

Quelle: Epic Games

Magic: The Gathering und Dota treffen Gears of War?

Nein, wir reden hier nicht über Magic: The Gathering. Epic Games möchte tatsächlich Karten in das Spiel etablieren. Diese sollen die unterschiedlichen Stats verbessern. Während eine Karte mehr Schaden bei blutenden Gegnern bringt, verspricht die andere Lebensraub und eine höhere Angriffgeschwindgikeit - ein bisschen wie Runen und Masteries bei League of Legends also. Am Ende soll man ganze Decks bauen können. Das soll vor allem mehr Strategie ins Spiel bringen, schrieb Steve Superville - kreativer Leiter von Paragon - auf Reddit.

Aber irgendwo muss das Geld ja herkommen. Und deswegen wird es doch einige Dinge zu kaufen geben - nur sollen die eben nicht den Ausgang des Spiels beeinflussen. Zu den üblichen Verdächtigen gehören auch hier wieder die Skins. Außerdem wird es Emotes und Boosts geben. Viel mehr hat Epic Games aber nicht durchsickern lassen. Bisher gab es außerdem nur den Announcement - und den ersten Gameplay-Trailer, sowie neun Online-Tests. Der Zehnte geht bald an den Start. Nur mussten die Teilnehmer eine NDA (Verschwiegenheitserklärung) unterschreiben. Diese beinhaltet das Verbot von Screenshots, Streams oder überhaupt das Preisgeben jeglicher Informationen.

Quelle: Epic Games

Ab dem 18. März ist es dann aber so weit: Paragon geht in den Early Access. Dann wird auch die NDA wieder aufgehoben. Drei verschiedene Packs wird es geben, um sich in das Spiel zu kaufen - das Founder's Pack (19,99$), Challenger Pack (59,99$) und das Master Pack (99,99$). Alle drei Packs beinhalten Boosts, Emotes und Skins, unterscheiden sich aber nur bei der Anzahl. Außerdem beinhalten das Challenger- und das Master Pack ein Founder's Pack für einen Freund. Wer aber gerade nicht das nötige Kleingeld hat, braucht sich keine Sorgen machen, denn ab Sommer 2016 wird es dann die Open Beta geben. Das Spiel wird außerdem neben dem PC auch für die PS4 verfügbar sein.

Insgesamt macht Paragon mit seinem frischen Konzept und interessanten Ideen neugierig. Mit der Unreal Engine 4 im Boot kann es für Grafik-Fans einiges bieten. Ob es sich gegen Größen wie LoL und Dota durchsetzen kann, das kann nur die Zeit zeigen. Jedoch sollten wir bedenken, dass selbst Dota und CS:GO sich nur langsam entwickelt haben.

Hat Paragon eine Chance, sich auf dem Markt zu etablieren oder wird es wieder in der Versenkung verschwinden? Sagt es uns!

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Autor: Tina | Noxxey

Mein Name ist Tina und falls Ihr diesen Text gerade lest, habt Ihr wahrscheinlich einen meiner alten Artikel rausgekramt. Seit 2014 war ich als Redakteurin und Head of Social Media bei Bonjwa tätig und habe das Team mit meiner quirligen Art bereichert. Mitte 2016 musste ich das Projekt jedoch schweren Herzens verlassen, um mit meinen kreativen Texten über computerspielende Jungs woanders mein veganes Bio-Mittagessen zu verdienen. Ansonsten bin ich ein riesen Star Wars-Fan und verbringe viel zu viel Zeit damit, meine Mahlzeiten über diverse soziale Netzwerke zu verbreiten.

8. März 2016 - 19:22
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Dradow
Core
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24.07.2018 - 17:31
05.12.13
223

Imo ist Paragon viel zu langsam. Ich hab Zugang seit dem ersten Test und nachdem man den Grafikhype überwunden hat merkt man erst, wie langsam das Game eigentlich ist. Wenn sich da nicht viel ändert glaube ich, dass es eventuell eine kleine bis mittlere Playerbase halten wird und dann langsam untergehen wird, da mit Dota 2, LoL und Overwatch die Konkurrenz zu stark ist.

8. März 2016 - 19:38
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Zahard
Benutzer
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15.04.2018 - 18:31
26.11.13
189

Hey Drad,

findest du das Gameplay langsam oder meinst du die Spiel/Match-Entwicklung (ähnlich wie bei LoL Season 2/3 braucht es massig Zeit bis etwas großes und mehr im Spiel passiert)?

Da ich kein Access habe, kann ich das nicht beurteilen, aber das Gameplay klingt interessant, auch wenn ich deiner fachkundigen Meinung vertraue ^^

10. März 2016 - 23:49
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Fluuuuuuuuu
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30.03.2016 - 06:15
09.11.15
3

Das Spiel sieht gut aus und macht bestimmt Spaß, aber als wirkliche Dota/LoL Konkurrenz sehe ich das nicht. Zumal die 3rd-Person Perspektive mit Linksklick=Attack ein ganz anderes Gameplay bedeutet und man sich als MOBA Spieler eigentlich eher wenig zu Hause fühlt. Gameplay Videos fand ich auch wenig spannend anzuschauen, das Blickfeld ist bei Ego- oder Vogel Perspektive dafür besser, denke ich.

Die Cards ingame scheinen hier wie Items zu fungieren, da man diese ingame kauft/verbessert. Sein Deck stellt man vor dem Spiel zusammen um so eine Art individuellen Shop zu bekommen.

Das alle Helden kostenlos sind, gefällt mir sehr

Zum release wird es aber aufjedenfall mal angetestet. Man braucht ja auch mal kleine Pausen von den klassichen MOBAs.